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    Antwort: “Thyssenkrupp-Stahlwerk: Warum starb Refat Süleyman?” (die Zeit, August 2023)

    Ein neues Dossier in “Die Zeit” offenbart Insiderinformationen über die Ermittlungen zum Tod von Refat Süleyman. Darin wird der derzeitige Stand der polizeilichen Ermittlungen zitiert, die darauf hindeuten, dass sein Tod von möglicherweise “ eklatante(n) Verletzungen(n) gegen Arbeitssicherheitsvorschriften” zumindest begünstigt wurde. Der Artikel zeigt außerdem auf, dass @Thyssenkruppsteel sich bis heute weigert, Verantwortung zu übernehmen und der Familie des verstorbenen Arbeiters keine Unterstützung angeboten hat. „Stolipinovo in Europa“ hat in den vergangenen sieben Monaten viel in der Unterstützung der Recherchen für diesen Artikel gearbeitet. Wir haben Hintergrundinformationen über die Arbeits- und Lebensbedingungen von Migrant*innen in Marxloh und den benachbarten Bezirken geliefert, haben Kontakte zu Arbeiter*innen und der weiteren Community vermittelt,…

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    Solidarität, aber nur nach Drehbuch?

    Gestern, am 14.5. haben zwei Mitglieder von „Stolipinovo in Europa e.V.‘ bei der Konferenz gewerkschaftliche Erneuerung der Rosa-Luxemburg-Stifung in dem Workshop ‘Solidarische Antworten auf Inflation, Krieg und Klimakrise – Rechtspopulismus im Betrieb den Boden entziehen’ um die Möglichkeit gebeten, spontan ein Statement beizutragen. Der Verein steht für die Rechte und Unterstützung osteuropäischer Arbeitsmigrant*innen in Duisburg und Umgebung ein. Im genannten Workshop sollte durch den angebotenen Beitrag eine migrantische Perspektive auf die Lage ausländischer Arbeitnehmer*innen und ihre überdurchschnittliche Betroffenheit von Ausbeutung und schlechten, gefährlichen sowie prekären Arbeitsbedingungen dargestellt werden. Dabei wollten unsere Kollegen auch auf den Fall von Refat Süleyman aufmerksam machen, der emblematisch für die Ungleichbehandlung und Diskriminierung von Arbeitsmigrant*innen…

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    04.05.2023: Info-event: Sozial- und Arbeitsrechte in Deutschland

    Im Anschluss an das letztjährige Treffen, bei dem wir über Arbeitsrechtsverletzungen und die Praktiken von Subunternehmern sprachen, unter denen viele bulgarische und osteuropäische Gastarbeiter in Deutschland leiden, organisieren wir am 4. Mai von 18 bis 20 Uhr eine KOSTENLOSE Beratung zu Arbeits- und Sozialfragen.  Die Beratung wird von Stanimir Mihailov (Experte für Arbeitsrecht) und Zhivko Slaev (Experte für Sozialrecht) durchgeführt und steht allen offen, die ein Problem am Arbeitsplatz – Nichtbezahlung von Überstunden, ungerechtfertigte Entlassung, Arbeitszeitverkürzung usw. – oder ein Problem im Zusammenhang mit sozialen Fragen – langsame Bearbeitung von Dokumenten, ungerechtfertigte Ablehnungen, Verweigerung von Informationen, Diskriminierung – haben. Wir freuen uns darauf, Sie am nächsten Donnerstag (4. Mai) in…

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    Erster Mai

    Am 1. Mai, dem Internationalen Tag der Arbeit, beteiligen wir uns an der Demo in Hamborn, Duisburg, um Solidarität mit der Notlage von Wanderarbeitern in Duisburg zu fordern. Arbeitsmigranten aus der EU machen ganz andere Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt als einheimische Arbeitskräfte und Angehörige etablierter Migrantengemeinschaften.  Ihre Alltagserfahrungen und ihre Arbeitsrealität sind von Mustern des institutionellen Rassismus und der Diskriminierung geprägt, sie haben nur sehr begrenzten Zugang zu sozioökonomischem Sozialschutz und sind ein ständiges Ziel von kommunaler Kontrolle, polizeilicher Gewalt und Kriminalisierung.  Die Arbeitgeber nutzen diese inszenierte Verletzlichkeit aus, um Wanderarbeitnehmer extremen Formen der Ausbeutung zu unterwerfen: Nichtbezahlung von Löhnen, Überstunden, Zwang, Manipulation.  Heute sind EU-Migranten in schlecht bezahlten, statuslosen…

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    Erneute Demonstration fordert Antworten zum Tod von Refat Süleyman und Gerechtigkeit für alle Arbeitsmigrant*innen

    Ein weiterer Protest forderte die Aufklärung des Todes von Refat Süleyman und Gerechtigkeit für alle Arbeitsmigranten  An einem regnerischen Nachmittag am 26. März 2023 versammelten sich rund 200 Menschen vor der Staatsanwaltschaft in der Duisburger Innenstadt, um eine faire Aufklärung des Todes von Refat Süleyman und Gerechtigkeit für alle Arbeitsmigranten in der Gebäudereinigung zu fordern. Fünf Monate nach dem Tod des bulgarischen Industriereinigers türkischer Herkunft bei ThyssenKrupp Steel (Burckhausen) hat die Staatsanwaltschaft noch immer keine Auskunft erteilt und sich nicht mit der Familie des Verstorbenen in Verbindung gesetzt.  Erst zwei Tage vor dem Protest teilte das Amt für Arbeitsschutz der Bezirksregierung Düsseldorf mit, dass die abgeschlossene Untersuchung keine Hinweise auf…

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    26.03.2023: Protest: Gerechtigkeit für Refat!

    Fünf Monate sind seit dem tragischen Tod von Refat Süleyman vergangen, einem Industriereiniger, dessen Leiche am 17. Oktober 2022 auf dem Gelände des Thyssenkrupp Steel (TKS) Werks in Bruckhausen/ Duisburg gefunden wurde. Fünf lange Monate, in denen das Schweigen der Ermittlungsbehörden und des Unternehmens seinen Freunden und seiner Familie sowie der gesamten bulgarisch-türkischen Gemeinschaft keine Ruhe ließen. Die fehlende Aufklärung über die genauen Umstände von Refats Tod ist besonders beunruhigend angesichts der dunklen Bilanz von TKS bei Arbeitsunfällen und Todesfällen. Die massiven Gesundheits- und Sicherheitsrisiken in der Stahlindustrie werden durch die Beschäftigung von Subunternehmen und deren Praxis der massiven Ausbeutung und des Missbrauchs, noch verschärft. Wir fordern die lückenlose Aufklärung…

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    Stoppen Sie die repressive Praxis der Zwangsräumungen!

    Heute fand eine weitere Zwangsräumung von 28 Bewohnern eines Mehrfamilienhauses in Hochfeld-Duisburg, Brückenstraße 99, statt. Die gewaltsame Maßnahme wurde erneut vom Ordnungsamt und der Arbeitsgruppe „Gefährlicher Wohnraum“ der Stadt Duisburg veranlasst, die den Bewohnern des Viertels für ihr repressives Vorgehen gegen Migranten aus Bulgarien und Rumänien bestens bekannt ist. Ohne Vorankündigung wurden sieben Familien, darunter 12 Kinder, von denen das jüngste 10 Monate alt war, aus ihren eigenen Wohnungen vertrieben und sich selbst überlassen. Zum Zeitpunkt der Zwangsräumung waren viele der berufstätigen Familienmitglieder nicht zu Hause und die Kinder waren gerade von der Schule zurückgekehrt. In ihrer Panik begannen die Menschen, ihre Koffer zu packen, Bekannte anzurufen, um eine Bleibe…

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    Kritische Aktionäre Treffen

    Am 03.02.2023 haben wir auf Einladung des Dachverbandes Kritische Aktionärinnen und Aktionäre, der sich für die Einhaltung von Mindeststandards im Bereich der sozialen und ökologischen Unternehmensverantwortung einsetzt, an der Hauptversammlung von Thyssenkrupp teilgenommen. Während des Treffens gaben die Vorstandsmitglieder von Thyssenkrupp Bericht über die Aktivitäten des Unternehmens im vergangenen Jahr und beantworteten Fragen. Wir haben ihnen folgende Fragen gestellt: 1. Welche Maßnahmen wurden seit dem Tod von Refat Süleyman bei ThyssenKrupp Steel (Bruckhausen) am 17.10.2022 zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen ergriffen? 2. Welche Unterstützung und Kommunikation bietet ThyssenKrupp Steel den Familien und Hinterbliebenen von verletzten oder verstorbenen Zeitarbeiter*innen und direkten Mitarbeiter*innen von ThyssenKrupp Steel? 3. Wie sehen die internen Verfahren für…

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    02.02.2023: Filmabend: Geerbtes Handwerk im Hochfeld

    Gestern trafen wir uns mit Bewohnern des Stadtteils Hochfeld (Duisburg), mit denen wir über die Ziele der Migranteninitiative „Stolipinovo in Europa“ und die Selbstorganisation bulgarischer Migranten in Duisburg in den letzten Monaten sprachen. Was versammelte mehr als 2000 Arbeiter vor den Toren von Thyssenkrupp in Brukausen? Wie kann man sich gegen gefährliche Arbeitsbedingungen in den Zulieferbetrieben wehren? Ist es an der Zeit, dass wir unsere Stimme gegen die schrecklichen Arbeitsbedingungen in den Bereichen Reinigung, Lieferung und Bau erheben? Im zweiten Teil des Treffens zeigten wir den Dokumentarfilm „Heritage Crafts“ von Dir. Osman Yuseinov und Duvar Collective, der das handwerkliche Leben im Stadtteil Stolipinovo und die harte Arbeit der Bewohner zeigt,…